Deutschland, Gastbeitäge, seifrei und Streetart
Das Flattern der Tauben
Wie Mahnmale einer industriellen Epoche stehen die Schornsteine alter Fabriken weit sichtbar in der Landschaft. Sofern sie noch nicht gelegt wurden, sind sie heute oft ein Hinweis für verlassene Industrieareale, die hinter Bauzäunen und Abschranckungen auf ihr endgültiges Ende warten. Irgendwo findet sich immer eine offene Tür, welche den Zugang in diese verborgene Welt ermöglicht. Wer sie öffnet, betritt eine riesige Werkshalle mit dem für Fabrikbauten typischen Sheddach oder Sägezahndach, welches im Innern der Halle ein gedämpftes Oberlicht ermöglicht und staunt über die in dieser Umgebung nicht erwarteten grossflächigen Streetart-Portraits. Wagt man sich weiter in das düstere Kesselhaus mit Dampfturbine und Dampfkessel aus den 1960er Jahren, entdeckt man eine rostige Welt bizarrer technischer Geräte. Über steile Metalltreppen gelangt man bis unter das Dach des Kesselhauses, wo sich Farne in der feuchten Umgebung einen Lebensraum erobern. Hier wird der Gesang der Stille einzig unterbrochen vom Flattern durch den unerwarteten Besucher aufgeschreckter Tauben. Gastbeitrag von stewi