Was bleibt?

Wer an diesem einsamen und erste Spuren des allmählichen Verfalls aufweisenden Haus vorbei geht, entdeckt vielleicht den Bügel des Spitalbettes im Fenster ohne Vorhänge. Was bleibt, wenn Menschen ihre Wohnungen und Häuser wegen Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder Tod verlassen? Nicht viel, würde man meinen. In unserer schnelllebigen Zeit würden Angehörige, Vermieter oder Behörden zeitnah eine korrekte Räumung und Entsorgung veranlassen für eine baldige neue Nutzung des Wohnobjektes. Aber offenbar gibt es Lücken in diesem auf Effizienz getrimmten Mechanismus. Es existieren Häuser und Wohnungen, die sich selbst überlassen werden und oftmals nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten bekannt sind. Allmählich machen sich an der Fassade erste Verfallserscheinungen bemerkbar, die für Liebhaber verlassener Orte wie Codes lesbar sind. Und irgendwann findet sich eine morsche Kellertür oder ein offenes Fenster, das den stillen und respektvollen Zugang in eine längst untergegangene Welt ermöglicht. So wie auch in diesem seit langer Zeit verlassenen Haus. Gastbeitrag von stewi

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