Gastbeitäge, Italien, Villen
Nichts ist für die Ewigkeit
Lediglich ein beinahe vollständig zugewachsenes Eingangstor gibt dem geübten Auge einen Hinweis darauf, dass sich dahinter, durch dichte Büsche und Bäume den neugierigen Blicken verborgen, noch etwas befinden muss. Der früher prächtige Park ist heute verwildert und nur ein kaum sichtbarer Pfad führt durch niedergedrücktes Gras zum einst herrschaftlichen Anwesen. Wer das verwachsene Eingangsportal zum alten Palazzo findet wird zum Zeitreisenden, der mit einem Mal die Vergänglichkeit aller Dinge spürt. Im Treppenhaus ist die Nische über dem Schriftzug „Protectori Et Benefactori Maximo“ leer. Hier muss wohl während vieler Jahre die Büste des unbekannten „grössten Beschützer und Wohltäter“ gestanden haben. Während dieser Zeit hat er seine schützende Hand über das Anwesen gehalten. Als wäre es ein Symbol für die Endlichkeit ist mit dem Verschwinden der Büste auch der Schutz des Palazzo verloren gegangen. Ein Einsturz hat ein riesiges, beinahe kreisrundes Loch in die Decke des Hauses gerissen und ermöglicht heute den freien Blick zum Himmel. Was bleibt, ist der Zauber der Vergänglichkeit.
Gastbeitrag von stewi