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Friedhof der vergessenen Toten
Friedhöfe strahlen oft eine ganz spezielle morbide Ästhetik der Vergänglichkeit aus. Auf diesem Friedhof ruhen die Verstorbenen nicht in Gräbern oder Urnen, sondern haben ihre eigenen Häuser. Wie in einer kleinen Stadt reihen sich hier kleine und grössere Familienmausoleen dicht aneinander, in denen die Toten in den Särgen übereinander gestapelt werden. Und wie in einer Stadt gibt es auch hier Häuser, die seit Jahrzehnten verlassen und sich selbst überlassen sind. Die Türen dieser Grabhäuser stehen dann teilweise offen und ermöglichen einen Blick ins Innere mit den Särgen. Diese sind häufig mit fein bestickten Decken abgedeckt und teilweise haben die Türen Gardinen hinter den Fenstern, so als hätte man den Angehörigen liebevoll ein letztes Wohnzimmer eingerichtet. Die Vergänglichkeit allen Irdischen lässt sich dadurch nicht aufhalten. Wenn die letzten Hinterbliebenen gestorben sind, verfallen die Grabstätten allmählich und die Toten darin werden endgültig vergessen. Gastbeitrag von stewi