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Die Rückeroberung
Die Faszination für verlassene Orte hat viele Facetten. Ob verlassene Häuser mit den Hinterlassenschaften der früheren Bewohner, ehemalige Kliniken und Sanatorien oder Industrieruinen mit ihren rostigen Maschinen, alles strahlt einen morbiden Charme aus und ermöglicht Einblicke in vergangene Zeiten. Besonders eindrücklich ist der Prozess der Rückeroberung durch die Natur, wenn ganze Siedlungen von den Menschen verlassen und sich selbst überlassen werden. In den Wäldern Ostdeutschlands gibt es auch heute noch grosse Kasernenanlagen mit Wohnsiedlungen der ehemaligen sowjetischen Truppen, die dort mit ihren Familien abgesondert von der Ostdeutschen Bevölkerung bis nach der Wende gelebt haben. Die einst frei stehenden Häuser sind heute von Bäumen umgeben. Auf Strassen und Wegen bildet sich schon bald eine dünne Humusschicht, auf der Büsche und kleine Bäume wachsen und die ehemalige Strasse ist nur noch an den Kandelabern erahnbar. Auch die Häuser befinden sich in einem Transformationsprozess, wenn sie nicht mehr beheizt werden und sich die Feuchtigkeit überall ausbreitet. Farbanstriche beginnen abzublättern, Gips und Verputz fallen mit der Zeit herunter und entblössen die nackten Backsteine. Und so ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die Natur ihr einstiges Refugium zurück erobert hat. Wer die Rückeroberung literarisch erfahren möchte, dem sei die gleichnamige Erzählung von Franz Hohler sehr empfohlen. Gastbeitrag von stewi
Tolle Bilder eines faszinoierenden Ortes. Toll, wenn man noch Unterlagen finden kann.
Merci Iwan, es war irgendwie berührend, in dieser verlassenen Kasernenanlage noch persönliche Dokumente der Soldaten und ihrer Angehörigen zu finden. Was wohl in dem Text drin steht?